Wissenschaftliche Beiträge
Uwe Hentschel
Goethe und seine Zeitgenossen in Böhmen
–Goethe and his contemporaries in Bohemia

Es scheint, als hätte Böhmen für die deutschen Intellektuellen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts nur eine geringe Bedeutung besessen. Keineswegs gehörte das Land zu den beliebten Reisezielen der gebildeten Deutschen, die bekanntlich in jener Zeit Aufenthalte in Italien, Frankreich, der Schweiz oder England bevorzugten. Und doch fuhren alljährlich in den Sommermonaten hunderte Auswärtige über die Grenze in das Land hinein. Es waren vor allem die Bäderreisenden, die Kranken, Rekonvaleszenten, Hypochonder aller Couleur sowie die repräsentationssüchtigen Standespersonen, welche Teplitz, Marien-, Karls- oder Franzensbad aufsuchten.

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Seiten 13-38

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Alle Beiträge 2007
Hans-Gerd Koch
Franz Kafka – Patriot ohne Vaterland
– Franz Kafka – patriot without native country
Václav Petrbok
Der Unterricht aus deutscher Literatur an tschechischen Gymnasien und aus tschechischer Literatur
an deutschen Gymnasien von 1850 bis 1914
– The education with german literature at czech secondary schools and with czech literature
at german secondary schools from 1850 until 1914
Boris Blahak
Akzentuierungswandel im Bild von den ,Böhmen‘ in historischen Festspielen Ostbayerns
vor dem Hintergrund der Hussitenkriege
– Change of preemphasis in the view of ,Böhmen‘ in historical festivals in eastern bavarian based
on the Hussite Wars
Alle Beiträge 2008
Václav Petrbok, Michael Wögerbauer
Litteratura Duplex. Ein Konzept der tschechischen und deutschen Literatur im Prag im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts
– Litteratura Duplex. A conception of Czech and German literature in Prague in the last third of the 18th century

Nationale Literaturgeschichte(n) werden traditionell in einen doppelten Rahmen eingeschrieben: den der Sprachnation und der ästhetischen Originalität. Die Studie unternimmt dagegen den Versuch, das mehrsprachige Prag am Ende des 18. Jahrhunderts als eine kulturelle Mikroregion mit einer zweifachen “Litteratura duplex” zu beschreiben: ab 1760 kommt es zu einem wechselseitigen Kulturtransfer zwischen der internationalen, vielsprachigen Hochkultur und den wieder zu entdeckenden Landestraditionen, bei denen vor allem deutsch- und tschechischsprachige Schrifttraditionen aktualisiert werden. So entstehen schrittweise Strukturen einer kulturellen bzw. literarischen Öffentlichkeit, die sich vor allem auch an einfache Leserschichten wendet. Um 1800 zeichnen sich schon zwei Landesliteraturen ab, deren Charakteristika sich zunehmend von einander abheben, wenngleich langfristig noch die Parallelen zwischen ihnen überwiegen.

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Steffen Höhne
König Přemysl Ottokar II. Literarische Konstruktionen von Geschichte am Beispiel Böhmens
– King Přemysl Ottokar II. Literary constructions of history using the example of Bohemia

An Hand der Herrschergestalt Přemysl Ottokar II. soll gezeigt werden, wie sich eine bewusste Politiserung und Nationalisierung der Geschichte im Böhmen des 19. Jahrhunderts vollzog. Es wird dabei insbesonders auf Franz Grillparzer und Uffo Horn eingegangen.

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Hélène Leclerc
Carl Herloßsohns ‘Komet’ in Leipzig (1830-1848):
eine Zeitschrift der Vermittlung zwischen Böhmen und Deutschland
– Carl Herloßsohns ‘Komet’ in Leipzig (1830-1848):
a journal for intermediation between Bohemia and Germany

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Georg Schröer
„Verträumter Vormärzlicher“ zwischen Tradition und Emanzipation?
Leopold Kompert und seine Darstellung des Ghetto-Lebens böhmischer Landjuden
– „Verträumter Vormärzlicher“ between tradition and emanzipation?
Leopold Kompert and his description of the ghetto-life of bohemian jews

Dieser Beitrag befasst sich mit Leben und Werk des 1822 in Nordböhmen geborenen Schriftstellers Leopold Kompert, der als Pionier der Ghetto-Literatur gelten kann. Kompert schildert in seinen seit 1848 über mehrere Jahrzehnte erscheinenden Ghetto-Erzählungen – vor dem Hintergrund der sich im Zuge der Emanzipation auflösenden, traditionellen jüdischen Lebensverhältnisse und auch vor seinem eigenen biographischen Hintergrund – das Leben der böhmischen Landjuden im 19. Jahrhundert. Er liefert somit auch einen, durchaus im Kontext des Vormärz zu verortenden Kommentar zum Verlauf der jüdischen Emanzipation im Habsburgerreich.

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Alle Beiträge 2009
Steffen Höhne
Böhmische Erinnerungsarbeiten. Zum Werk Lenka Reinerovás (17.5.1916-27.6.2008)
–Activities for Bohemian remembrance. About the opus of Lenka Reinerová (17.5.1916-27.6.2008)

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Jan Randák
Veränderungen im Bild der Toten in der tschechischen Revolution 1848/49
– Changes in the point of view of the dead during the Czech Revolution 1848/49

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Louise Hecht
Von jüdischen Tabakbaronen und Trafikanten:
Aspekte einer Kulturgeschichte des Tabaks in Böhmen und Mähren
– About Jewish tobacco-barons and tobacconists:
Issues of a culture history about tobacco in Bohemia and Moravia

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Michal Topor
1896-1900: Moderne im Schatten der Väter, der Professoren und der ‚Nationalpflicht‛?
Versuch einer Re-/Konstruktion
– 1896-1900: Modernity following the fahters, professors and the nation‛? a reconstruction

PDF Seiten: 59-86

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Franz Machilek
Reliquientransfer und Politik. Zur Verehrung des hl. Burgunderkönigs Sigismund (um 474-524)
in Ostmitteleuropa im 14. und 15. Jahrhundert
– (About the cult of the holy Burgundian king Sigismund (474-524) in Eastern Middle Europe
in the later Middle Ages

Die bereits im Früh- und Hochmittelalter regional weit gestreute Verehrung des hl. Burgunderkönigs Sigismund (um 474-524) erfuhr in der Zeit der Luxemburger eine deutliche Steigerung vor allem in Ostmitteleuropa. Karl IV. und sein Sohn Sigismund haben die Verbreitung auf der Grundlage ihrer dynastischen und persönlichen Verbindungen speziell in Böhmen, Polen und Ungarn nachdrücklich gefördert und die Verehrung für ihre politisch-religiösen Vorstellungen eingesetzt.

In the early and high middle ages the cult of the holy Burgundian king Sigismund (about 474-524) already was a regionally widespread phenomenon. In the later Middle Ages the dissemination of the cult all over Eastern Middle Europe increased noticeable. Emperor Charles IV and his son Sigismund promoted the dissemination emphatically exploiting their dynastical and political interdependencies, especially in Bohemia, Poland and Hungary, and propagating the cult systematically by integrating it into their political-religious ideas.

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PDF Seiten: 59 – 98

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Weitere Beiträge 2013
Lenka Vodrážková
Johannes Urzidils Goethe in Böhmen (1932) und Arnošt Vilém Kraus.
Eine Fallstudie zu den deutsch-tschechischen Beziehungen in den 30er Jahren
– Arnošt Vilém Kraus and Goethe in Bohemia (1932).
Case study on relations between Czechs and Germans in the 30ties

Der Aufsatz behandelt die Beziehung zwischen zwei böhmischen Goethe-Forschern, dem Deutschen Johannes Urzidil (1896-1970) und dem Tschechen Arnošt Vilém Kraus (18591943) anhand der überlieferten Korrespondenz und ihrer veröffentlichten Beiträge zum Thema „Goethe in Böhmen“ aus den Jahren 1931-1934.

The article deals with the mutual relationship between two Goethe-researchers, the German Johannes Urzidil (1896-1970) and the Czech Arnošt Vilém Kraus (1859-1943), on the basis of their correspondence and their published works about “Goethe in Bohemia” between 1931 and 1934.

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PDF Seiten: 189 – 201

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Eduard Schreiber
Kleist in Böhmen
– Kleist in Bohemia

Der Beitrag folgt den Spuren Heinrich von Kleists während seines sechsmonatigen Aufenthalts in Böhmen, vor allem in Prag. C. F. Dahlmann, der zusammen mit Kleist reiste, schrieb 40 Jahre später seine Erinnerungen, die aber keine Chronologie dieser Reise sind. Zwei wichtige Personen, der Polizeikommissar A.C. Eichler und der Kupferstecher, Maler und Restaurator J. K. Burde, bei dem Kleist und Dahlmann wohnten, werden ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

This paper follows the footsteps of Heinrich von Kleist during his six-month stay in the Bohemia, especially in Prague. C. F. Dahlmann traveled with Kleist and wrote his memoir 40 years later; they contain, however, no chronology of this journey. Two important people, the police commissioner A. C. Eichler and the engraver, painter and restorer J. K. Burde, with whom Kleist and Dahlmann lived, will be the focus of attention.

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PDF Seiten: 129 – 141

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Renate Moering
Achim von Arnim in Böhmen
–Achim von Arnim in Bohemia

Grundlage der aktuellen Darstellung von Arnims Aufenthalten in Böhmen sind die Materialien der historisch-kritischen Arnim-Ausgabe, vor allem die teils unbekannten Autographen der Korrespondenz zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano, verheiratete von Arnim. Arnim war erstmals 1810 kurz in Prag und auf dem brentanoschen Gut Bukovan, 1812 in Prag und Teplitz. Die Reiseerlebnisse seiner Kur in Karlsbad 1817 inspirierten ihn zu seiner Erzählung Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott.

Research on the historical-critical Arnim-Edition provides the foundation of an account of Arnim’s stay in Bohemia, especially the somewhat unknown autographs of the correspondence between Achim von Arnim and his wife Bettine Brentano. In 1810 Arnim briefly visited Prague and the Brentano estate Bukowan; in 1812 he revisited Prague and Treplitz again. His experiences during his health treatment in Karlsbad in 1817 inspired his story “Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott”.

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PDF Seiten: 165 – 177

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Weitere Beiträge 2015
Jana Maroszová
Hans Kollibabes Bergreichenstein
– Hans Kollibabe and His Bergreichenstein

Der Aufsatz stellt die heutzutage vergessene Persönlichkeit Hans Kollibabes (1880–1950) vor. Als Realschulprofessor in Bergreichenstein (Kašperské Hory) hat Kollibabe in seinem Wirkungsort vielseitige Tätigkeit entwickelt und war in der Zwischenkriegszeit als einer der Hauptorganisatoren des gesellschaftlichen Lebens der Stadt aktiv. Außer der Leitung mehrerer Chöre und Orchester hat er Sagen und Märchen aus der Region gesammelt und herausgegeben. Kollibabe war ebenfalls an der Gründung des Bergreichensteiner Heimatmuseums maßgeblich beteiligt. Vorgestellt wird anhand von Archivmaterialien und Autographen Kollibabes Leben von der Geburt bis zum Tod. Sein gesellschaftliches Wirken wird zusammenfassend dargestellt und in die damaligen Konstellationen eingebettet.

This article presents Hans Kollibabe (1880–1950), a person well known in Bergreichenstein (Kašperské Hory) before 1945, but now forgotten. Kollibabe was a teacher of German and French, Music and Latin at the secondary modern school (Realschule). He took part in cultural life of the town, was one of the founders of the Folkloristic Museum of the Bohemian Forest. As choirmaster, conductor and musician, he was the head of the music life in the town. He also collected fairy tales and regional legends in his spare time and edited some books and anthologies of fairy tales and legends as well. By means of archive materials and autographs, Kollibabe’s life from birth to death is presented. His social activities are unfolded against the background of the historical and local context, and an attempt is made to define in which folkloristic and ethnographic tradition he was posited.

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Seiten: 213 – 240

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