Es scheint, als hätte Böhmen für die deutschen Intellektuellen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts nur eine geringe Bedeutung besessen. Keineswegs gehörte das Land zu den beliebten Reisezielen der gebildeten Deutschen, die bekanntlich in jener Zeit Aufenthalte in Italien, Frankreich, der Schweiz oder England bevorzugten. Und doch fuhren alljährlich in den Sommermonaten hunderte Auswärtige über die Grenze in das Land hinein. Es waren vor allem die Bäderreisenden, die Kranken, Rekonvaleszenten, Hypochonder aller Couleur sowie die repräsentationssüchtigen Standespersonen, welche Teplitz, Marien-, Karls- oder Franzensbad aufsuchten.
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Seiten 13-38
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Schlagwörter: Altes Reich, Böhmen, Deutschland, Franz Kafka, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Kafka, Tschechien, Vaterland
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Schlagwörter: 1850 bis 1914, Böhmen, Deutsche Literatur, Gymnasium, Lesebücher, Tschechien, Tschechische Literatur, Unterricht
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Schlagwörter: Alexander Etzel-Ragusa, Bayerischer Wald, Böhmen, Fritz Hacker, Hans Brückl, historische Festspiele, Hussiten, Hussitenkriege, Josef Martin Bauer, Max Kurz, Ostbayern, Peter Klewitz
Nationale Literaturgeschichte(n) werden traditionell in einen doppelten Rahmen eingeschrieben: den der Sprachnation und der ästhetischen Originalität. Die Studie unternimmt dagegen den Versuch, das mehrsprachige Prag am Ende des 18. Jahrhunderts als eine kulturelle Mikroregion mit einer zweifachen “Litteratura duplex” zu beschreiben: ab 1760 kommt es zu einem wechselseitigen Kulturtransfer zwischen der internationalen, vielsprachigen Hochkultur und den wieder zu entdeckenden Landestraditionen, bei denen vor allem deutsch- und tschechischsprachige Schrifttraditionen aktualisiert werden. So entstehen schrittweise Strukturen einer kulturellen bzw. literarischen Öffentlichkeit, die sich vor allem auch an einfache Leserschichten wendet. Um 1800 zeichnen sich schon zwei Landesliteraturen ab, deren Charakteristika sich zunehmend von einander abheben, wenngleich langfristig noch die Parallelen zwischen ihnen überwiegen.
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Schlagwörter: 18. Jahrhundert, Anton Daniel Breicha, Böhmen, Deutsch, Franz Joseph Kinsky, Franz Martin Pelzel, Franz Schönfeld, Johann Anton Riegger, Josef Dobrovský, Joseph Georg Meinert, Karl Heinrich Seibt, Karl Ignaz Tham, Prag, Praha, Tschechisch, Volkssprache
An Hand der Herrschergestalt Přemysl Ottokar II. soll gezeigt werden, wie sich eine bewusste Politiserung und Nationalisierung der Geschichte im Böhmen des 19. Jahrhunderts vollzog. Es wird dabei insbesonders auf Franz Grillparzer und Uffo Horn eingegangen.
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Schlagwörter: 19. Jahrhundert, Böhmen, Deutsche, Franz Grillparzer, Geschichtsinstrumentalisierung, Nationalisierung, Nationalismus, Přemysl Ottokar II., Tschechen, Uffo Horn
Dieser Beitrag befasst sich mit Leben und Werk des 1822 in Nordböhmen geborenen Schriftstellers Leopold Kompert, der als Pionier der Ghetto-Literatur gelten kann. Kompert schildert in seinen seit 1848 über mehrere Jahrzehnte erscheinenden Ghetto-Erzählungen – vor dem Hintergrund der sich im Zuge der Emanzipation auflösenden, traditionellen jüdischen Lebensverhältnisse und auch vor seinem eigenen biographischen Hintergrund – das Leben der böhmischen Landjuden im 19. Jahrhundert. Er liefert somit auch einen, durchaus im Kontext des Vormärz zu verortenden Kommentar zum Verlauf der jüdischen Emanzipation im Habsburgerreich.
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Schlagwörter: Böhmen, Ghetto-Literatur, Juden, Landjuden, Leopold Kompert, Vormärz
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Schlagwörter: Böhmen, Erinnerung, Exil, Holocaust, Prag, Prager deutsche Literatur, Reinerová
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Schlagwörter: 1848, Böhmen, Palacky, Prag, Revolution, Tschechische Revolution
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Schlagwörter: Böhmen, jüdisch, Kulturgeschichte, Mähren, Schlesien, Tabak, Tabakbaron, Trafikant
PDF Seiten: 59-86
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Schlagwörter: Böhmen, Jahrhundertwende, Moderne, Prag, Tschechien
Die bereits im Früh- und Hochmittelalter regional weit gestreute Verehrung des hl. Burgunderkönigs Sigismund (um 474-524) erfuhr in der Zeit der Luxemburger eine deutliche Steigerung vor allem in Ostmitteleuropa. Karl IV. und sein Sohn Sigismund haben die Verbreitung auf der Grundlage ihrer dynastischen und persönlichen Verbindungen speziell in Böhmen, Polen und Ungarn nachdrücklich gefördert und die Verehrung für ihre politisch-religiösen Vorstellungen eingesetzt.
In the early and high middle ages the cult of the holy Burgundian king Sigismund (about 474-524) already was a regionally widespread phenomenon. In the later Middle Ages the dissemination of the cult all over Eastern Middle Europe increased noticeable. Emperor Charles IV and his son Sigismund promoted the dissemination emphatically exploiting their dynastical and political interdependencies, especially in Bohemia, Poland and Hungary, and propagating the cult systematically by integrating it into their political-religious ideas.
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PDF Seiten: 59 – 98
Schlagwörter: 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, Böhmen, Polen, Reliquientransfer, Sigismund, Ungarn
Der Aufsatz behandelt die Beziehung zwischen zwei böhmischen Goethe-Forschern, dem Deutschen Johannes Urzidil (1896-1970) und dem Tschechen Arnošt Vilém Kraus (18591943) anhand der überlieferten Korrespondenz und ihrer veröffentlichten Beiträge zum Thema „Goethe in Böhmen“ aus den Jahren 1931-1934.
The article deals with the mutual relationship between two Goethe-researchers, the German Johannes Urzidil (1896-1970) and the Czech Arnošt Vilém Kraus (1859-1943), on the basis of their correspondence and their published works about “Goethe in Bohemia” between 1931 and 1934.
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PDF Seiten: 189 – 201
Schlagwörter: Arnost Vilem Kraus, Böhmen, Deutsch-tschechische Beziehungen, Goethe, Johannes Urzidil
Der Beitrag folgt den Spuren Heinrich von Kleists während seines sechsmonatigen Aufenthalts in Böhmen, vor allem in Prag. C. F. Dahlmann, der zusammen mit Kleist reiste, schrieb 40 Jahre später seine Erinnerungen, die aber keine Chronologie dieser Reise sind. Zwei wichtige Personen, der Polizeikommissar A.C. Eichler und der Kupferstecher, Maler und Restaurator J. K. Burde, bei dem Kleist und Dahlmann wohnten, werden ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.
This paper follows the footsteps of Heinrich von Kleist during his six-month stay in the Bohemia, especially in Prague. C. F. Dahlmann traveled with Kleist and wrote his memoir 40 years later; they contain, however, no chronology of this journey. Two important people, the police commissioner A. C. Eichler and the engraver, painter and restorer J. K. Burde, with whom Kleist and Dahlmann lived, will be the focus of attention.
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PDF Seiten: 129 – 141
Schlagwörter: Böhmen, Burde, Kleist, Polizeikommissar Eichler
Grundlage der aktuellen Darstellung von Arnims Aufenthalten in Böhmen sind die Materialien der historisch-kritischen Arnim-Ausgabe, vor allem die teils unbekannten Autographen der Korrespondenz zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano, verheiratete von Arnim. Arnim war erstmals 1810 kurz in Prag und auf dem brentanoschen Gut Bukovan, 1812 in Prag und Teplitz. Die Reiseerlebnisse seiner Kur in Karlsbad 1817 inspirierten ihn zu seiner Erzählung Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott.
Research on the historical-critical Arnim-Edition provides the foundation of an account of Arnim’s stay in Bohemia, especially the somewhat unknown autographs of the correspondence between Achim von Arnim and his wife Bettine Brentano. In 1810 Arnim briefly visited Prague and the Brentano estate Bukowan; in 1812 he revisited Prague and Treplitz again. His experiences during his health treatment in Karlsbad in 1817 inspired his story “Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott”.
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PDF Seiten: 165 – 177
Schlagwörter: Achim von Arnim, Böhmen, Briefwechsel Arnim/Bettine, Fürst Ganzgott und Sänger Halbgott
Der Aufsatz stellt die heutzutage vergessene Persönlichkeit Hans Kollibabes (1880–1950) vor. Als Realschulprofessor in Bergreichenstein (Kašperské Hory) hat Kollibabe in seinem Wirkungsort vielseitige Tätigkeit entwickelt und war in der Zwischenkriegszeit als einer der Hauptorganisatoren des gesellschaftlichen Lebens der Stadt aktiv. Außer der Leitung mehrerer Chöre und Orchester hat er Sagen und Märchen aus der Region gesammelt und herausgegeben. Kollibabe war ebenfalls an der Gründung des Bergreichensteiner Heimatmuseums maßgeblich beteiligt. Vorgestellt wird anhand von Archivmaterialien und Autographen Kollibabes Leben von der Geburt bis zum Tod. Sein gesellschaftliches Wirken wird zusammenfassend dargestellt und in die damaligen Konstellationen eingebettet.
This article presents Hans Kollibabe (1880–1950), a person well known in Bergreichenstein (Kašperské Hory) before 1945, but now forgotten. Kollibabe was a teacher of German and French, Music and Latin at the secondary modern school (Realschule). He took part in cultural life of the town, was one of the founders of the Folkloristic Museum of the Bohemian Forest. As choirmaster, conductor and musician, he was the head of the music life in the town. He also collected fairy tales and regional legends in his spare time and edited some books and anthologies of fairy tales and legends as well. By means of archive materials and autographs, Kollibabe’s life from birth to death is presented. His social activities are unfolded against the background of the historical and local context, and an attempt is made to define in which folkloristic and ethnographic tradition he was posited.
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Seiten: 213 – 240
Schlagwörter: Böhmen, Deutsch-tschechische Beziehungen, erste Hälfte des 20. Jahrhundert, Hans Kollibabe, Volkskunde