Prologe und Epiloge in den mittelalterlichen epischen Werken dienen dazu, die Intentionen des Autors bezüglich der Botschaft des Textes darzulegen. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit Prolog und Epilog im Tristan Heinrichs die im Text vorgestellte Liebeskonzeption affirmieren.
Prologues and epilogues in the medieval epics were designed to introduce the intentions of the author concerning the message of the text. The following paper deals with the question of the extent to which the prologue and epilogue in Tristan by Heinrich von Freiberg confirm its conception of “minne”.
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PDF Seiten: 11 – 19
Schlagwörter: Heinrich von Freiburg, Minne-Konzeption, mittelalterliche Epik, Tristan-Rezeption
In der Mährischen Galerie in Brünn wird ein Holzstock aus dem Ende des 15. Jahrhunderts aufbewahrt, dessen bildliche Darstellungen von deutschen Texten begleitet werden. Der Holzschnitt des Judenwuchers greift Elemente der aktuellen antijüdischen Publizistik dieser Zeit auf und entwirft ein ähnliches Bild des jüdischen Wucherers wie etwa der Holzschnitt von 1484 aus dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder die Polemik von Hans Folz, was die Kenntnis der süddeutschen Druckproduktion voraussetzt. Der Holzstock entspricht insofern der gängigen Praxis, als dass er eine Nachahmung in mehrfacher Hinsicht darstellt und auf sicheren Absatz zielt.
In the Moravian Gallery in Brno, a woodblock from the end of the fifteenth century is being preserved. Its graphic presentations are accompanied by german texts. The woodcut of the Judenwucher (the Jewish usurer) captures elements of the topical anti-Jewish polemics at the time and conceptualises a similar portrait of the Jewish usurer to the woodcut from 1484, kept in the German Historical Museum in Berlin, or the texts by Hans Folz, which implies a knowledge of southern German print production. In this respect, the woodblock matches the current practice in that it represents an imitation in multiple aspects and aims to ensure marketing.
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PDF Seiten: 21 – 35
Schlagwörter: 15. Jahrhundert, Brünn, Judenwucher-Text, Xylografie
Sprache und Kommunikation vor Gericht anhand der Hexenverhörprotokolle aus Nordmähren (Tschechien) wurden bisher von Linguisten nicht analysiert. Der Beitrag konzentriert sich auf die Untersuchung der ausgewählten Hexenprozessakten, die in den Jahren 1678-1680 als Verhörprotokolle vor Gericht in Groß Ullersdorf (Velké Losiny) niedergeschrieben wurden. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Dialogstruktur und der Redewiedergabe in dieser Textsorte. Daneben werden zwei Briefe, die eine inhaftierte Frau heimlich aus dem Gefängnis schrieb, untersucht.
The language and communication in court taken from witch interrogation court records in Northern Moravia (Czech Republic) have not been studied by linguists to date. The paper focuses on the study of selected witch trial court records, filed between 1678 and1680 as interrogation protocols in court in Gross Ullersdorf (Velké Losiny). The aim is to present the dialogue structure and speech reproduction in this type of text. In addition, two secret letters from prison, written by a detained woman, are analysed herein.
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PDF Seiten: 37 – 58
Schlagwörter: 17. Jahrhundert, Hexenprozess, Linguistik, Mähren
Die bereits im Früh- und Hochmittelalter regional weit gestreute Verehrung des hl. Burgunderkönigs Sigismund (um 474-524) erfuhr in der Zeit der Luxemburger eine deutliche Steigerung vor allem in Ostmitteleuropa. Karl IV. und sein Sohn Sigismund haben die Verbreitung auf der Grundlage ihrer dynastischen und persönlichen Verbindungen speziell in Böhmen, Polen und Ungarn nachdrücklich gefördert und die Verehrung für ihre politisch-religiösen Vorstellungen eingesetzt.
In the early and high middle ages the cult of the holy Burgundian king Sigismund (about 474-524) already was a regionally widespread phenomenon. In the later Middle Ages the dissemination of the cult all over Eastern Middle Europe increased noticeable. Emperor Charles IV and his son Sigismund promoted the dissemination emphatically exploiting their dynastical and political interdependencies, especially in Bohemia, Poland and Hungary, and propagating the cult systematically by integrating it into their political-religious ideas.
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PDF Seiten: 59 – 98
Schlagwörter: 14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, Böhmen, Polen, Reliquientransfer, Sigismund, Ungarn
Der Beitrag zeigt am Beispiel historischer Sprachkontaktsituationen, in welchen Dimensionen sich Sprachkontakt vergleichen lässt: chronologische Fragen (Kontaktdauer und -intensität) spielen ebenso eine Rolle wie etwa die Sprechergruppengröße, die Domänenreichweite der betroffenen Sprachen oder typologische und sozialsymbolische Aspekte. In einem Überblick werden zudem Phänomene des sprachlichen Transfers vorgestellt: vom Codeswitching und dessen Constraints, die sich auch in historischen Zeugnissen finden, über fusiolektale Formen bis zum Strukturtransfer.
The article uses the example of historical language contact situations in order to show the comparability of dimensions involved in language contact: questions of chronology (contact duration and intensity) are to be considered as well as the group size, the domain range of the languages in question and typological aspects or questions of prestige. Moreover, phenomena of linguistic transfer are presented in an overview: from code switching and its constraints, which are also to be found in historical documents, to fusiolectal patterns and structural transfer.
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PDF Seiten: 99 -110
Schlagwörter: Frühe Neuzeit, Spätmittelalter, Sprachenwechsel, Sprachgeschichte
Der Aufsatz stellt als Einführung in die nachfolgend abgedruckten Beiträge zur Tagung Das wiederaufgenommene Gespräch. Blicke auf einen Europäer des 20. Jahrhunderts (29./30. Mai 2013, Österreichisches Kulturforum Prag und Philosophische Fakultät der Prager Karls-Universität) Leben und Werk Eduard Goldstückers sowie die versammelten Aufsätze in ihrem je anderen Blick auf diesen vor.
The article presents as introduction to the hereinafter printed contributions to the Conference Das wiederaufgenommene Gespräch. Blicke auf einen Europäer des 20. Jahrhunderts [The Again Taken Up Conversation. Glances at an European of the 20th Century] (May 29th/30th 2013, Austrian Cultural Forum and Faculty of Arts at Charles University in Prague) live and work of Eduard Goldstücker and the assembled essays in their different views on him.
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PDF Seiten: 113 – 124
Schlagwörter: Eduard Goldstücker, Emigration
Der Aufsatz stellt gegen das Profil, das vor allem Eduard Goldstücker auf den beiden Konferenzen in Liblice 1963 und 1965 der Prager deutschen Literatur gegeben hat, die neuen Ansätze der geplanten Kurt-Krolop-Forschungsstelle am Prager Lehrstuhl für germanische Studien vor. Während Goldstücker von einer durchgängig humanistischen Literatur des Zentrums, die er strikt von der nationalistischen Literatur der sudetendeutschen Peripherie abtrennte, ausging, einen Austausch zwischen den tschechischsprachigen Schriftstellern dieser Zeit und den Prager deutschen Autoren dementierte und die Prager deutschen Autoren in einem ‚dreifachen Ghetto‘ (nach Pavel Eisner) verortete, stellt die Kurt-KrolopForschungsstelle alle diese harten Grenzziehungen in Frage. Um dem Wissenschaftler Eduard Goldstücker in der Kritik an seiner Profilierung der Prager deutschen Literatur allerdings gerecht zu werden, imaginiert der Beitrag immer wieder die Reaktionen Goldstückers auf die nun anderen Voraussetzungen in der Erforschung der Prager deutschen Literatur.
The essay presents against the profile that mainly Eduard Goldstücker has given to the Prague German literature at the two conferences in 1963 and 1965 at Liblice, the new approaches of the planned Kurt Krolop Research Unit at the Prague Institute of Germanic studies. While Goldstücker assumed an consistently humanistic literature of the center, which he strictly separated from the nationalistic literature of the Sudeten German periphery, he denied an exchange between the Czech-speaking writers of this time and the Prague German authors and locates the Prague German authors in a ‘triple ghetto’ (after Pavel Eisner), the Kurt Krolop Research Center questions all these hard boundaries. To do justice to the scientist Eduard Goldstücker in the criticism of his profiling of the Prague German literature, the contribution imagines again and again the reactions of Goldstücker to the now other conditions in the study of the Prague German literature.
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PDF Seiten: 125 – 138
Schlagwörter: Auslandsgermanistik, Eduard Goldstücker, Kurt-Krolop-Forschungsstelle, Liblice-Konferenz, Prager deutsche Autoren
Im Zentrum dieses Textes steht der Zwiespalt zwischen zwei grundlegenden Positionierungen eines reformkommunistischen Intellektuellen der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die zugleich die zwei Rollen darstellen, die Eduard Goldstücker in seinem Leben eingenommen hat: die eines kommunistischen intellektuellen Mit-Täters und die eines Opfers politischer Verbrechen des kommunistischen Regimes. Dieser Zweispalt wird in keiner der vielen Fassungen bzw. Fragmente von Goldstückers Memoiren, die der vorliegenden Analyse zugrunde liegen, ganz aufgelöst, wird jedoch vielfach unterschiedlich gespiegelt, u. a. als textinterne Kontroverse mit dem Ko-Autor von Goldstückers Memoiren, dem ebenfalls exilierten tschechischen Intellektuellen Jiří Gruša.
The paper centers the discrepancy between two fundamental positionings of reformed communist intellectuals in the 2nd half of the 20th century, which are also the two roles that Eduard Goldstücker assumed in his life: that of a communist intellectual “accomplice”, and that of a victim of political crimes of the communist regime. This discrepancy is not utterly resolved in any of the many versions or fragments of Goldstücker’s memoirs which the present analysis is focused on, but it is mirrored in several different ways, e.g. as intratextual controversies with the co-author of the memoirs, another exiled intellectual of Czechoslovak origin, Jiří Gruša.
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PDF Seiten: 139 – 155
Schlagwörter: Eduard Goldstücker, Jiri Grusa, Mitteleuropa-Diskurs, Tschechoslowakei
Dieser Beitrag bietet eine breite Übersicht des politischen und geostrategischen Hintergrunds von Goldstückers diplomatischer Mission in Israel 1950-1951, sowie eine kurze Zusammenfassung seiner Beziehung zum Judentum und zum Zionismus, wie auch seiner Aktivitäten in Israel.
This contribution offers a broad overview of the political and geo-strategic background of Goldstücker’s diplomatic mission to Israel in 1950-1951, and a brief summary of his relationship.
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PDF Seiten: 157 – 161
Schlagwörter: Diplomatie, Eduard Goldstücker, Izrael, Judentum, Zionismus
Eduard Goldstückers Auffassung von Literatur sowie seine literaturhistorische Methodik sind nur zum Teil mit der Bezeichnung marxistisch zu charakterisieren. Während Goldstückers Publizistik zur deutschen Literatur kulturpolitisch orientiert war, zeigen seine Studien zu Goethe, Chamisso, Stifter u. a. nebst ausdifferenzierten Analysen eine Hermeneutik der applicatio am Werk.
Eduard Goldstückers concept of literature as well as his methods cannot be described just as Marxist approach. His journalistic activities in german literature focus on cultural policy issues, whereas his profund analytical studies about Goethe, Chamisso, Stifter and others are dedicated to hermeneutics of “applicatio”.
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PDF Seiten: 163 – 176
Schlagwörter: Auslandsgermanistik, Eduard Goldstücker, marxistische Literaturwissenschaft, Publizistik, Tschechoslowakei
Der Beitrag bezieht sich auf die Zeit zwischen 1989 und 2000, als Eduard Goldstücker nach seiner Rückkehr von Brighton (England) nach Prag zu einem überaus engagierten Förderer des tschechoslowakisch-deutschen (seit 1993 tschechisch-deutschen) Kulturaustausches wurde.
The paper refers to the years 1989-2000, when Eduard Goldstücker returned from Brighton (UK) to Prague and became a highly committed promoter of the cultural exchange between Czechoslovakia (since 1993 Czech Republik) and Germany.
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PDF Seiten: 177 – 186
Schlagwörter: Eduard Goldstücker, Emigration, Exil, Kulturaustausch, Prag, Tschechoslowakei
Der Aufsatz behandelt die Beziehung zwischen zwei böhmischen Goethe-Forschern, dem Deutschen Johannes Urzidil (1896-1970) und dem Tschechen Arnošt Vilém Kraus (18591943) anhand der überlieferten Korrespondenz und ihrer veröffentlichten Beiträge zum Thema „Goethe in Böhmen“ aus den Jahren 1931-1934.
The article deals with the mutual relationship between two Goethe-researchers, the German Johannes Urzidil (1896-1970) and the Czech Arnošt Vilém Kraus (1859-1943), on the basis of their correspondence and their published works about “Goethe in Bohemia” between 1931 and 1934.
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PDF Seiten: 189 – 201
Schlagwörter: Arnost Vilem Kraus, Böhmen, Deutsch-tschechische Beziehungen, Goethe, Johannes Urzidil
Seiten: 205 – 214
Seiten: 215 – 226
Seiten: 227 -236
Seiten: 237 – 245
Dietmar Pravida:
Brentano in Wien. Clemens Brentano, die Poesie und die Zeitgeschichte 1813/14.
Heidelberg (Winter) 2013, 427 Seiten und 1 Abb.
(Steffen Höhne)
249
Christoph Fackelmann, Wynfrid Kriegleder (Hgg.);
Literatur, Geschichte, Österreich.
Probleme, Perspektiven und Bausteine einer österreichischen Literaturgeschichte.
Thematische Festschrift zur Feier des 70. Geburtstages von Herbert Zeman.
Wien, Berlin (LIT) 2011. 654 Seiten (plus 79 Seiten Einleitung) und 31 Abb.
(Steffen Höhne)
251
Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien.
Peter Härtling. Jahrgang 23, Prag 2012, Nr. 2
(Michaela Peroutková)
253
Naděžda Heinrichová, Jana Hrdličková:
Obraz druhé světové války a holocaustu v německy psané literatuře
[Das Bild des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust in der deutschsprachigen Literatur].
Červený Kostelec (Mervart) 2012, 141 Seiten
(Marie Frolíková)
256
Jozef Tancer:
Neviditeľné mesto, Prešporok/Bratislava v cestopisnej literature
[Die unsichtbare Stadt, Pressburg/Bratislava in der Reiseliteratur].
Bratislava (Kalligram) 2013, 304 Seiten
(Marie Frolíková)
260
Michael Havlín:
Die Rede von der Schweiz.
Ein medial-politischer Nationalitätendiskurs in der Tschechoslowakei 1918-1938
(= Die Deutschen und das östliche Europa – Studien und Quellen, 8).
Frankfurt/Main u. a.: Lang, 447 Seiten und 13 Abb.
(Steffen Höhne)
265
Petr Lozoviuk:
Grenzland als Lebenswelt.
Grenzkonstruktionen, Grenzwahrnehmungen und Grenzdiskurse in sächsisch-tschechischer Perspektive.
Leipzig (Universitätsverlag) 2012, 354 Seiten und 39 Abb.
(Steffen Höhne)
267
Adam Bžoch:
Psychoanalyse in der Slowakei.
Eine Geschichte von Enthusiasmus und Widerstand.
Gießen (Psychosozial) 2013, 208 S.
(Roman Mikuláš)
268