Der Aufsatz stellt die heutzutage vergessene Persönlichkeit Hans Kollibabes (1880–1950) vor. Als Realschulprofessor in Bergreichenstein (Kašperské Hory) hat Kollibabe in seinem Wirkungsort vielseitige Tätigkeit entwickelt und war in der Zwischenkriegszeit als einer der Hauptorganisatoren des gesellschaftlichen Lebens der Stadt aktiv. Außer der Leitung mehrerer Chöre und Orchester hat er Sagen und Märchen aus der Region gesammelt und herausgegeben. Kollibabe war ebenfalls an der Gründung des Bergreichensteiner Heimatmuseums maßgeblich beteiligt. Vorgestellt wird anhand von Archivmaterialien und Autographen Kollibabes Leben von der Geburt bis zum Tod. Sein gesellschaftliches Wirken wird zusammenfassend dargestellt und in die damaligen Konstellationen eingebettet.
This article presents Hans Kollibabe (1880–1950), a person well known in Bergreichenstein (Kašperské Hory) before 1945, but now forgotten. Kollibabe was a teacher of German and French, Music and Latin at the secondary modern school (Realschule). He took part in cultural life of the town, was one of the founders of the Folkloristic Museum of the Bohemian Forest. As choirmaster, conductor and musician, he was the head of the music life in the town. He also collected fairy tales and regional legends in his spare time and edited some books and anthologies of fairy tales and legends as well. By means of archive materials and autographs, Kollibabe’s life from birth to death is presented. His social activities are unfolded against the background of the historical and local context, and an attempt is made to define in which folkloristic and ethnographic tradition he was posited.
Frei zugänglich als PDF oder bei CEEOL.
Seiten: 213 – 240
Schlagwörter: Böhmen, Deutsch-tschechische Beziehungen, erste Hälfte des 20. Jahrhundert, Hans Kollibabe, Volkskunde
Die Literaturwissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts diskutiert die Romane aus dem Studentenmilieu des deutschböhmischen Schriftstellers Karl Hans Strobl mit Bezug auf ihre Genrezugehörigkeit. Die Positionen wechseln dabei je nach Kontext, Perspektive und Interessenlage der Beteiligten. Strobls Romane aus dem Studentenmilieu werden dabei vor allem als “Studentenroman”, “Prager Roman” und in den 20. und 30. Jahren als “Kampfromane” oder “Grenzlandromane” kategorisiert. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Kategorisierung einzelner Romane zu rezeptionsintensiven Zeitpunkten, in denen man besonders gut rekonstruieren kann, wie Strobls Romane kommuniziert und interpretiert wurden: beim Erscheinen der Prosa Die Vaclavbude (1902), des Romans und bei der überarbeiteten Neuauflage des Romans Der Schipkapaß (1908) unter dem Titel Die Flamänder von Prag (1932).
In the first half of the 20th century, the student novels by the Czech German-speaking writer Karl Hans Strobl became the object of scholarly debates regarding also their genre classification. This paper analyses the paratexts and the primary reception (critique, literary columns etc.) of Strobl’s novels in moments that allow to reflect the transformation of the communication strategy and their interpretation, that is after the publication of Strobl’s first bestseller, the prose Die Vaclavbude (1902), the novel Das Wirtshaus Zum König Przemysl (1913), and the novel Die Flamänder von Prag (1932), which was the second edition of the novel Der Schipkapaß (1908). While most interpretations at the beginning of the century tended to categorize these books as ‘student novels’ (Studentenroman) and ‘Prague novels’, the same works were in the 1930’s recategorized as ‘novels about conflicts on the ethnical frontier’ (Kampfroman or Grenzlandroman).
Frei zugänglich als PDF oder bei CEEOL.
Seiten: 241 – 256
Schlagwörter: erste Hälfte des 20. Jahrhundert, Genre, mährisch-deutsche Literatur, Prosa, Studentenroman