Der Aufsatz stellt als Einführung in die nachfolgend abgedruckten Beiträge zur Tagung Das wiederaufgenommene Gespräch. Blicke auf einen Europäer des 20. Jahrhunderts (29./30. Mai 2013, Österreichisches Kulturforum Prag und Philosophische Fakultät der Prager Karls-Universität) Leben und Werk Eduard Goldstückers sowie die versammelten Aufsätze in ihrem je anderen Blick auf diesen vor.
The article presents as introduction to the hereinafter printed contributions to the Conference Das wiederaufgenommene Gespräch. Blicke auf einen Europäer des 20. Jahrhunderts [The Again Taken Up Conversation. Glances at an European of the 20th Century] (May 29th/30th 2013, Austrian Cultural Forum and Faculty of Arts at Charles University in Prague) live and work of Eduard Goldstücker and the assembled essays in their different views on him.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 113 – 124
Schlagwörter: Eduard Goldstücker, Emigration
Der Aufsatz stellt gegen das Profil, das vor allem Eduard Goldstücker auf den beiden Konferenzen in Liblice 1963 und 1965 der Prager deutschen Literatur gegeben hat, die neuen Ansätze der geplanten Kurt-Krolop-Forschungsstelle am Prager Lehrstuhl für germanische Studien vor. Während Goldstücker von einer durchgängig humanistischen Literatur des Zentrums, die er strikt von der nationalistischen Literatur der sudetendeutschen Peripherie abtrennte, ausging, einen Austausch zwischen den tschechischsprachigen Schriftstellern dieser Zeit und den Prager deutschen Autoren dementierte und die Prager deutschen Autoren in einem ‚dreifachen Ghetto‘ (nach Pavel Eisner) verortete, stellt die Kurt-KrolopForschungsstelle alle diese harten Grenzziehungen in Frage. Um dem Wissenschaftler Eduard Goldstücker in der Kritik an seiner Profilierung der Prager deutschen Literatur allerdings gerecht zu werden, imaginiert der Beitrag immer wieder die Reaktionen Goldstückers auf die nun anderen Voraussetzungen in der Erforschung der Prager deutschen Literatur.
The essay presents against the profile that mainly Eduard Goldstücker has given to the Prague German literature at the two conferences in 1963 and 1965 at Liblice, the new approaches of the planned Kurt Krolop Research Unit at the Prague Institute of Germanic studies. While Goldstücker assumed an consistently humanistic literature of the center, which he strictly separated from the nationalistic literature of the Sudeten German periphery, he denied an exchange between the Czech-speaking writers of this time and the Prague German authors and locates the Prague German authors in a ‘triple ghetto’ (after Pavel Eisner), the Kurt Krolop Research Center questions all these hard boundaries. To do justice to the scientist Eduard Goldstücker in the criticism of his profiling of the Prague German literature, the contribution imagines again and again the reactions of Goldstücker to the now other conditions in the study of the Prague German literature.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 125 – 138
Schlagwörter: Auslandsgermanistik, Eduard Goldstücker, Kurt-Krolop-Forschungsstelle, Liblice-Konferenz, Prager deutsche Autoren
Im Zentrum dieses Textes steht der Zwiespalt zwischen zwei grundlegenden Positionierungen eines reformkommunistischen Intellektuellen der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die zugleich die zwei Rollen darstellen, die Eduard Goldstücker in seinem Leben eingenommen hat: die eines kommunistischen intellektuellen Mit-Täters und die eines Opfers politischer Verbrechen des kommunistischen Regimes. Dieser Zweispalt wird in keiner der vielen Fassungen bzw. Fragmente von Goldstückers Memoiren, die der vorliegenden Analyse zugrunde liegen, ganz aufgelöst, wird jedoch vielfach unterschiedlich gespiegelt, u. a. als textinterne Kontroverse mit dem Ko-Autor von Goldstückers Memoiren, dem ebenfalls exilierten tschechischen Intellektuellen Jiří Gruša.
The paper centers the discrepancy between two fundamental positionings of reformed communist intellectuals in the 2nd half of the 20th century, which are also the two roles that Eduard Goldstücker assumed in his life: that of a communist intellectual “accomplice”, and that of a victim of political crimes of the communist regime. This discrepancy is not utterly resolved in any of the many versions or fragments of Goldstücker’s memoirs which the present analysis is focused on, but it is mirrored in several different ways, e.g. as intratextual controversies with the co-author of the memoirs, another exiled intellectual of Czechoslovak origin, Jiří Gruša.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 139 – 155
Schlagwörter: Eduard Goldstücker, Jiri Grusa, Mitteleuropa-Diskurs, Tschechoslowakei
Dieser Beitrag bietet eine breite Übersicht des politischen und geostrategischen Hintergrunds von Goldstückers diplomatischer Mission in Israel 1950-1951, sowie eine kurze Zusammenfassung seiner Beziehung zum Judentum und zum Zionismus, wie auch seiner Aktivitäten in Israel.
This contribution offers a broad overview of the political and geo-strategic background of Goldstücker’s diplomatic mission to Israel in 1950-1951, and a brief summary of his relationship.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 157 – 161
Schlagwörter: Diplomatie, Eduard Goldstücker, Izrael, Judentum, Zionismus
Eduard Goldstückers Auffassung von Literatur sowie seine literaturhistorische Methodik sind nur zum Teil mit der Bezeichnung marxistisch zu charakterisieren. Während Goldstückers Publizistik zur deutschen Literatur kulturpolitisch orientiert war, zeigen seine Studien zu Goethe, Chamisso, Stifter u. a. nebst ausdifferenzierten Analysen eine Hermeneutik der applicatio am Werk.
Eduard Goldstückers concept of literature as well as his methods cannot be described just as Marxist approach. His journalistic activities in german literature focus on cultural policy issues, whereas his profund analytical studies about Goethe, Chamisso, Stifter and others are dedicated to hermeneutics of “applicatio”.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 163 – 176
Schlagwörter: Auslandsgermanistik, Eduard Goldstücker, marxistische Literaturwissenschaft, Publizistik, Tschechoslowakei
Der Beitrag bezieht sich auf die Zeit zwischen 1989 und 2000, als Eduard Goldstücker nach seiner Rückkehr von Brighton (England) nach Prag zu einem überaus engagierten Förderer des tschechoslowakisch-deutschen (seit 1993 tschechisch-deutschen) Kulturaustausches wurde.
The paper refers to the years 1989-2000, when Eduard Goldstücker returned from Brighton (UK) to Prague and became a highly committed promoter of the cultural exchange between Czechoslovakia (since 1993 Czech Republik) and Germany.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 177 – 186
Schlagwörter: Eduard Goldstücker, Emigration, Exil, Kulturaustausch, Prag, Tschechoslowakei