In der Mährischen Galerie in Brünn wird ein Holzstock aus dem Ende des 15. Jahrhunderts aufbewahrt, dessen bildliche Darstellungen von deutschen Texten begleitet werden. Der Holzschnitt des Judenwuchers greift Elemente der aktuellen antijüdischen Publizistik dieser Zeit auf und entwirft ein ähnliches Bild des jüdischen Wucherers wie etwa der Holzschnitt von 1484 aus dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder die Polemik von Hans Folz, was die Kenntnis der süddeutschen Druckproduktion voraussetzt. Der Holzstock entspricht insofern der gängigen Praxis, als dass er eine Nachahmung in mehrfacher Hinsicht darstellt und auf sicheren Absatz zielt.
In the Moravian Gallery in Brno, a woodblock from the end of the fifteenth century is being preserved. Its graphic presentations are accompanied by german texts. The woodcut of the Judenwucher (the Jewish usurer) captures elements of the topical anti-Jewish polemics at the time and conceptualises a similar portrait of the Jewish usurer to the woodcut from 1484, kept in the German Historical Museum in Berlin, or the texts by Hans Folz, which implies a knowledge of southern German print production. In this respect, the woodblock matches the current practice in that it represents an imitation in multiple aspects and aims to ensure marketing.
Frei zugänglich bei CEEOL.
PDF Seiten: 21 – 35
Schlagwörter: 15. Jahrhundert, Brünn, Judenwucher-Text, Xylografie