Der Beitrag reagiert auf die aktuellen literaturwissenschaftlichen Diskussionen zum Diskurs über die Formung der europäischen Nationalliteraturen des 19. Jahrhunderts. Infolge dessen wird Jungmanns Konzept der „Klassizität“ der Literatur in den Kontext deutscher Vorstellungen vom Charakter der modernen Nationalliteratur der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts eingebettet (K. H. Pölitz, A. H. L. Heeren, die Brüder Schlegel). Mittels einer Analyse des Begriffs Klassizität in Jungmanns Werken und in den Redaktions- und Zensurkürzungen von Jungmanns Aufsatz werden im Beitrag die größeren Zusammenhänge der Dynamik von Jungmanns Programm aufgedeckt bzw. sein impliziter Dialog mit dem deutschen Milieu über literarische Vorbilder und über die Anforderungen an eine neue Nationalliteratur und ihren Kanon aufgezeigt.
This article is a response to the current discussion within literary studies on the discourse involved in the formation of 19th century European national literatures. Hence it places Jungmann’s concept of classicism in literature in the context of German ideas on the nature of modern national literature in the first decades of the 19th century (e.g., K. H. Pölitz, A. H. L. Heeren and the Schlegel brothers). By means of an analysis of the concept of classicism in Jungmann’s works and of the editorial deletions made by the censor in Jungmann’s article, this paper reveals the broader context behind the dynamism of Jungmann’s programme, and his implicit dialogue with the German-speaking sphere regarding literary models as well as the needs of national literature and its canon around that time.
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PDF Seiten: 225 – 244
Schlagwörter: Formung der Nationalliteratur, Jungmann, Klassizität, Pölitz, Zensurkürzung