In dem folgenden Aufsatz wird ausgehend von der Außenseiterposition, die der Prager deutschsprachige Autor Hermann Grab in seinem Vortrag zu Marcel Proust dem jüdischen Künstler zuschreibt, Grabs Hauptwerk Der Stadtpark (1935) betrachtet. Dabei stellt sich vor allem die Frage, wie umgehen mit einem Prag-Roman ohne Prag? In der Zusammenschau von Grabs realer Lebenswelt, seinen ästhetischen Reflexionen im Proust-Vortrag und ihrer literarischen Ausgestaltung im Stadtpark wird ein Interpretationsweg eingeschlagen, der neue Perspektiven auf das Verhältnis zwischen Stadtwahrnehmung und Identitätsdiskursen aufzeigt.
This essay sets out to analyse Hermann Grab‘s chief work Der Stadtpark (1935) based on the position as an outsider that the Prague German-speaking author Grab ascribes to the Jewish artist in his lecture on Marcel Proust. But initially the question is, how to deal with a Prague novel without Prague? By considering Grab‘s real living environment, his aesthetic reflections in the Proust lecture and their literary implementation in the novel Stadtpark a way of interpretation is taken which especially reveals new perspectives on the relation between the perception of the city and discourses of identity.
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Seiten: 101 – 114
Schlagwörter: Hermann Grab, Identität, Judentum, Marcel Proust, Prag