Erstmals publizierte Paul Leppin in der Prager Presse – als fast Dreiundvierzigjähriger – am 15. Mai 1921 (LEPPIN 1921a),2 letztmals trat er dort nach Mitte September 1938 mit dem Gedicht Das Paradies der Blumen in Erscheinung (LEPPIN 1938b).3 Was ihn ursprünglich dazu brachte, mit der Redaktion dieser – offensichtlich mit der bestehenden (staatlichen) Machtelite verbundenen – Zeitung zusammenzuarbeiten, darüber lässt sich nur spekulieren.4 Neben der bereits länger währenden, in ihrer Bedeutung jedoch nicht zu unterschätzenden Bekanntschaft mit Arne Laurin, dem Chefredakteur des Blattes,5 spielte hier wohl auch die Tatsache eine Rolle, dass sich die Prager Presse – nicht zuletzt dank großzügiger finanzieller Deckung – sehr schnell als ambitionierte Plattform von (mit- tel)europäischer Bedeutung profiliert hatte, und dies auch im Bereich Belletristik, Essayistik, Literatur- und Kunstkritik. Der Redaktion war es geglückt, für dieses Zeitungsressort bemerkenswerte Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur- und Intellektuellenszene zu engagieren, einschließlich Autoren, die (seinerzeit oder bereits früher) eng mit Prag bzw. Böhmen verbunden waren. So hatten hier schon in den ersten Monaten Otto Pick, Melchior Vischer, Paul Adler, Oskar Baum, Rudolf Fuchs, (der damals in Leipzig lebende) Hans Natonek, Willy Haas, Paul Eisner oder Edmund Reimer-Ironside zahlreiche Texte publiziert.
Frei zugänglich als PDF oder bei CEEOL.
Seiten 39-80
Schlagwörter: Paul Leppin, Prager Presse, Prague press