Der Beitrag fragt danach, wie es Liebich gelang, das Prager Ständetheater zu einer der wichtigsten deutschsprachigen Bühnen zu machen und selbst zu einem der bedeutendsten Regisseure und Schauspieler seiner Zeit zu werden. Er kommt zu dem Schluss, dass Liebich dies vor allem deshalb möglich war, weil er eine neue Auffassung von der Schauspielkunst als ernst zu nehmender, beinahe ‚heiliger‘ Angelegenheit propagierte, sich für die Professionalisierung des Schauspielerberufs einsetzte und versuchte, den Schauspielern seiner Bühne eine sichere finanzielle Grundlage zu bieten, und weil er nicht nur auf angeborenes Talent baute, sondern es mit klugem Kalkül und intellektueller Bildung verband.
This article deals with the question of how Liebich managed not only to make the Prague Estates Theatre into one of the most important German language theatres, but also to become one of the most prominent directors and actors of his day. It concludes that he was able to do so, mainly because he propagated a new concept of acting as a serious, almost ‘sacred’ matter, because he committed himself to the professionalization of the actors’ career and tried to offer the actors of his stage a secure financial basis. He not only counted on inborn talent, but also combined it with clever calculation and cultural literacy.
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PDF Seiten: 277 – 286
Schlagwörter: Bürgerliche Kultur, Johann Karl Liebich, Ständetheater