Einige Monate nach der Ankunft der fünfundzwanzigjährigen Journalistin Lenka Reinerová in Mexiko trifft im Asylland die Nachricht von der Vernichtung des böhmischen Dorfes Lidice ein. Über dreihundert Menschen, darunter zweiundachtzig Kinder, fielen dabei den NS-Verbrechern zum Opfer. Aus Lenka Reinerovás Bestürzung darüber erwächst das Bedürfnis, das tragische Geschehen literarisch zu verarbeiten. Der vorliegende Aufsatz setzt sich zuerst das Ziel, den eigentlichen Schreibanlass im Kontext des aufgezwungenen Exils näher zu betrachten. Dann werden die autobiographischen Hintergründe erforscht, die zur Gestaltung der Lidice-Erzählung als Kindergeschichte geführt haben mögen. Schließlich wird aus der Interpretation von Kotige Schuhe die Eigenart einer Erzählung herausgearbeitet, die im Frühwerk der Schriftstellerin eine Sonderstellung einnimmt.
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Schlagwörter: Erzählung, Kotige Schuhe, Reinerová