Der Aufsatz behandelt die Diskussion der Begriffe ‚romantisch‘ und ‚Romantik‘ in der tschechischen Literatur zwischen 1804 und etwa 1840. ‚Romantisch‘ wird verwendet als (Un- ter-)Titel bei tschechischen und aus dem Deutschen übersetzten Erzählungen und Dramen; eine eindeutige Bestimmung ist dabei kaum möglich, meistens sind damit historische und sagenhafte Stoffe bezeichnet. Sodann gibt es die auch in älteren Handbüchern zu findende Bedeutung als ‚romanhaft‘ und als Bezeichnung für die christliche mittelalterliche Ritterdichtung. ‚Romantisch‘ kann auch eine Eigenschaft epischen Erzählens innerhalb des klassizistischen Kanons bezeichnen (Hněvkovský). Als allgemein-ästhetischen, positiv konnotierten Begriff findet man ihn bei Jungmann. Für Palacký ist ‚romantisch‘ als Oppositionsbegriff zu ‚klassisch‘ unbrauchbar; unter dem Eindruck von Máchas Máj, von Byron und der französischen Romantik wird dann das Romantische vor allem aus moralischen Gründen verworfen (Kollár).
This paper deals with the discussion of the concepts of ‚romantism‘ and ‚romantic‘ in Czech literature between 1804 and 1840. ‚Romantic‘ is used as a title both in Czech language stories and dramas, and in those translated from German. A clear definition can hardly be given, but ‚romantic‘ here largely deals with historical and legendary themes. Like in 18th century poetical manuals, ‚romantic‘ means ‚novelistic‘ or ‚in the manner of medieval Christian chivalry‘. ‚Romantic‘ then means a kind of narrative within a classical work. As a common aesthetic concept we find ‚romantic‘ in the works of Jungmann. Palacký rejected it as a pendant to ‚classical‘.Under the impression of Mácha, Byron and French Romanticism, Kollar rejected ‚romantism‘ and ‚romantic‘ on moral grounds.
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PDF Seiten: 25 – 43
Schlagwörter: Byronismus, école frénétique, Epochenbegriff, Romantik, Tschechische Literatur