Das tschechische Autostereotyp, immer Opfer fremder Herrscher zu sein, lässt sich sowohl in den Prosatexten der Exilschriftstellerin Libuše Moníková als auch den Theaterstücken des Jára-Cimrman-Theaters nachweisen. In den Texten von Moníková und Cimrman setzt sich das Stereotyp aus der Betonung der Tatsache zusammen, dass Böhmen zu den kleineren Staaten Europas gehört, dem Mythos von der permanenten Niederlage des tschechischen Volkes sowie der Behauptung, dieses hätte nach den Niederlagen gelitten. Mithilfe des semiologischen Ansatzes von Roland Barthes, den dieser in seinem Werk Mythen des Alltags (1964) darlegt, zeichnet der Aufsatz die Konstruktion des Autostereotyps nach und zieht abschließend das Fazit, dass es in den Texten beider Autoren sowohl affirmiert als auch dekonstruiert wird.
Frei zugänglich bei CEEOL.
Schlagwörter: Autostereotyp, Jára-Cimrman-Theater, Libuše Moníková, Opfer-Stereotyp, Tschechen