Lothar Müller
Die Unruhe eines Westjuden. Franz Kafka, das jiddische Theater und die Unübersetzbarkeit des Jargon
– The disquietude of a western jew. Franz Kafka, the jiddisch theater an the untranslatability of jargon

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Claudia Vitale
Franz Kafkas ‘Rede über die jiddische Sprache’: Nomadismus und Vitalität der Sprache
– Franz Kafkas ‘Rede über die jiddische Sprache’. Nomadism and vitality of the language

Die Jahre 1911-1912 sind diejenigen, in denen sich Kafka auf dem Höhepunkt seiner „jüdischen Wiedergeburt“ befand. Die in einer einzigen Nacht zügig geschriebene Rede über die jiddische Sprache (18. Februar 1912), stellt den Gipfel dieser Wiedergeburt und der Aufwertung der jiddischen Kultur dar. Das Jiddische wirkte bei Kafka gleichzeitig ästhetisch und existentiell: Er projizierte auf es nicht nur sein Streben nach einer Befreiung von der Assimilation, sondern auch sein Vertrauen in die eigene Kunst und Kreativität. Als mündliche Sprache, die vor allem aus Klang besteht, ist das Jiddische immer „Im Werden“; es bewegt sich ständig als nomadische Kreatur. Als lebendiger “Organismus” hat sich das Jiddische im Einklang mit Natur und Geschichte entwickelt und ist Ausdruck des Lebens an sich. Das Jiddische aufzuwerten und es ein ein “emotionales” Erlebnis zu verwandeln bedeutet also den authentischsten Sinn der Sprache an sich zurückzugewinnen, die Sprache zu sich selbst zurückzuführen und sich mit der deutschen Sprache Goethes – zum einzigen und letzten Mal – zu versöhnen.

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